Ahlhorn, 7.10.2024 – Insolvenzverwalter Berend Böhme hat die Mitarbeitenden der Dietrich-Bonhoeffer-Klinik (DBK) am Montag, 7. Oktober, auf einer Vollversammlung darüber informiert, dass die Leinerstiftgruppe die Klinik zum 1. November übernehmen wird. Damit ist eine vielversprechende Zukunftsperspektive für die Suchtklinik für Kinder und Jugendliche geschaffen.
Im Januar 2024 hatte die Diakonie im Oldenburger Land Insolvenz für die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik angemeldet. Im März konnte ein vorübergehender sogenannter Überbrückungstagessatz bis zum Jahresende mit den Kostenträgern der Klinik – Krankenkassen sowie Deutsche Rentenversicherung – verhandelt werden. „Die Verhandlungen über die Tagessätze für 2025 haben inzwischen begonnen. Diese Verhandlungen sind wesentlich für den Erfolg der Übernahme der Trägerschaft durch das Leinerstift“, betont Insolvenzverwalter Berend Böhme.
Unter Federführung des Insolvenzverwalters wurden seit März verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Klinik für die Zukunft gut aufzustellen. Unter anderem wurde in dieser Zeit ein neues Konzept der Klinik fertiggestellt und genehmigt, nach dem die DBK nun suchttherapeutische Reha für Kinder und Jugendliche von 12 bis 18 Jahren anbietet. Außerdem wird die Bettenzahl der Klinik von 48 auf 60 aufgestockt werden.
Die Leinerstiftgruppe freut sich darauf, die Trägerschaft für die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik zu übernehmen. „Als Kinder und Jugendhilfeträger erleben wir in unserer Arbeit, dass der Bedarf an suchttherapeutischer Reha im Bereich Kinder und Jugendliche zunimmt. Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik ist deshalb mit ihrem suchttherapeutischen Angebot eine große Bereicherung für unser Portfolio“, sagt Wolfgang Vorwerk, Vorstand des Leinerstift e.V.
„Wir sind sehr froh, dass das unverzichtbare Angebot der Dietrich-Bonhoeffer-Klinik bestehen bleibt und die Einrichtung von einem diakonischen Träger fortgeführt wird. Unser großer Dank gilt den Mitarbeitenden, die in den vergangenen sehr herausfordernden Monaten den Betrieb der Klinik mit hohem Engagement fortgeführt haben“, sagt Dr. Friedrich Ley, Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land.
Informationen zum Leinerstift
Die diakonische Leinerstift-Gruppe mit Sitz in Großefehn im Landkreis Aurich bietet ein umfassendes Hilfesystem in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe mit stationären und ambulanten Hilfen nach dem SGB VIII und der Johann-Heinrich-Leiner Schule, einer staatl. anerk. Ersatzschule für emotionale und soziale Entwicklung. Neben den Jugendhilfeangeboten bietet die Leinerstift-Gruppe auch umfassende Angebote für erwachsene Menschen mit Behinderung an. Mit dem Arbeitsangebot sowohl im Berufsbildungsbereich wie im Arbeitsbereich wird Menschen ein umfassendes tagesstrukturierendes Angebot vorgehalten. Wohnbetreuungs- und Therapieangebote, speziell auch im Bereich Autismus runden das Angebot für diesen Personenkreis ab.
Insgesamt sind ca. 850 Mitarbeiter*innen in der Leinerstift-Gruppe beschäftigt. Die Angebote finden sich neben Ostfriesland im gesamten Nordwesten bis zu einzelnen Standorten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Johann Heinrich Leiner, evangelischer Pastor in Mittegroßefehn, begründete die lange Geschichte der Einrichtung im Jahr 1868.